Flyer des FriedensForums: Sag Nein!

Inhalt eines Flugblattes, das von dem FriedensForum Düsseldorf zu den Aufführungen von Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“ verteilt wird.


Grafik: Otto Herrmann, Misssbraucht und weggeworfen. Kreidelithografie aus dem Stalingrad-Zyklus „Die Verdammten“ (1947-50)

Sag Nein!“

Liebe Theaterbesucher! Wolfgang Borcherts Stück Draußen vor der Tür wurde am 21. November 1947, einen Tag nach Borcherts frühem Tod, in Hamburg uraufgeführt. Es beleuchtet die Situation des Heimkehrers aus dem Krieg, nach dem Massenmord, zu dem Borchert 1941, gerade 20 geworden, eingezogen wurde. Borcherts Einheit nahm am Überfall auf die Sowjetunion teil. Seine Fronterlebnisse dort wie auch seine Erfahrungen an der „Heimatfront“, zu der er zeitweilig zurückkehrte – nach einer Verwundung, hinter der sein Vorgesetzter Selbstverstümmelung vermutete, was Borchert fast ein Todesurteil eintrug –, hat er in seinem schmalen Werk verarbeitet. Darauf kann hier nicht eingegangen werden; wir dürfen auf den ausgezeichneten Wikipedia-Artikel zu Borchert verweisen.

Tage vor seinem Tod schrieb Borchert seine Mahnung   Dann gibt es nur eins: Sag Nein!, die schon in den 1950er Jahren viele Friedenskundgebungen begleitete. Sie ist im Programmheft abgedruckt und heute aktueller denn je. Der Text könnte allenfalls um einige der heute dringlichsten Neins ergänzt werden:

Sag Nein, wenn  sie Dir die nächsten Kriegskredite – mit denen Rheinmetall und andere Rüstungskonzerne schon zu Kaisers und „Führers“ Zeiten gemästet wurde – erneut als „Sondervermögen“ verkaufen wollen.

Sag Nein, wenn Sie Dir weismachen wollen, Waffenlieferungen an die Ukraine und Israel dienten der Erhaltung „unserer Freiheit“ bzw. dem „Kampf gegen Antisemitismus“.

Sag Nein, wenn sie die Wehrpflicht reaktivieren wollen, und  verweigere den Kriegsdienst.

Sag Nein, wenn sie Dich als Lehrer verpflichten wollen, Jugendoffiziere in Deine Klassen zu holen, um den Schülern die Bundeswehr schmackhaft zu machen.

Sag Nein zum „sozialen Krieg“ im Innern, den die „da Oben“ gegen uns führen. „Kanonen statt Butter“, „Gürtel enger schnallen“-Parolen, verbunden mit immer stärkerer Repression gegen alle und alles, was sich den regierungsfrommen Losungen widersetzt: das waren seit je die Voraussetzungen und Begleiterscheinungen eines Kriegs nach außen.

Sag Nein zu Parteien, die den Krieg in der Ukraine oder in Gaza weiter befeuern.

Sag Nein zur Stationierung neuer US-Raketen auf deutschem Boden, mit den der Erstschlag gegen Russland ermöglicht werden soll.

Unterschreibt deshalb den „Berliner Appell“.

Die Gefahr eines großen neuen Krieges, der auch unser Land und seine Bevölkerung trifft, ist heute größer denn je seit dem 8. April 1945, mit dem in Europa der Zweite Weltkrieg endete. Um ihr zu begegnen, braucht es einer starke Friedensbewegung.
Beteiligt Euch deshalb, zum Beispiel, am nächsten Ostermarsch, der in Düsseldorf wie seit vielen Jahren, organisiert von unserem Friedensforum, am Ostersamstag (2025 also am 19. April) stattfinden wird. Und, besser noch: Macht mit bei uns!

Wir sind ein loser Zusammenschluss von Menschen, die sich weigern, Krieg, Kriegsdrohung und Kriegsvorbereitung als legitime Mittel zur Durchsetzung onomischer und machtpolitischer Interessen oder  zur Lösung zwischen- und binnenstaatlicher  Konflikte anzuerkennen, und die jegliche Militarisierung unserer Gesellschaft ablehnen.

Alle, die diese Ziele teilen, sind uns als Mitstreiterinnen und Mitstreiter willkommen.

Wir treffen uns  in der Regel jeden 1. und 3. Dienstag im Monat, 18:30 Uhr, im Bürgerhaus  Bilk (Salzmannbau), Himmelgeister Str. 107, Raum 112, um Aktionen vorzubereiten und friedenspolitisch wichtige Fragen zu diskutieren. Nähere Informationen geben wir gerne bei unseren Infoständen, auf unserer neuen Website www.friedensforum.duesseldorf.de oder per eMail unter FrieFoDdf@gmx.de.

Wir arbeiten ausschließlich ehrenamtlich für den Frieden. Doch selbst Flugblätter wie dieses kosten, neben viel Zeit, auch etwas Geld. Deshalb sind wir allen dankbar, die uns finanziell unterstützen. Spenden an den gemeinnützigen Förderverein Friedensforum Düsseldorf e.V. sind steuerlich absetzbar:
IBAN: DE58 3005 0110 1009 1931

Presserechtlich verantwortlich: Ulrich Meyer, c/o Friedensforum, 40225 Düsseldorf, Himmelgeisterstr. 107

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